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ALMA entdeckt Planetenbaustelle | ESO Ó?sterreich

eso1549de-at — Pressemitteilung Wissenschaft

ALMA entdeckt Planetenbaustelle

Neue Hinweise auf junge Planeten in Staubscheiben um junge Sterne

16. Dezember 2015

Mit Hilfe des Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) haben Astronomen jetzt die bisher konkretesten Hinweise gefunden, dass sich in den Scheiben aus Gas und Staub um vier junge Sterne erst kÓÌrzlich Planeten mit mehreren Jupitermassen gebildet haben. Messungen des die Sterne umgebenden Gases haben auÓ?erdem weitere Hinweise zur Beschaffenheit dieser Planeten geliefert.

Planeten findet man fast um jeden Stern, aber die Astronomen verstehen noch nicht vollstÓ?ndig wie ò?? und unter welchen UmstÓ?nden ò?? sie sich bilden. Um solche Fragen beantworten zu kÓÆnnen, untersuchen sie die rotierenden Scheiben aus Gas und Staub, die es um junge Sterne gibt und aus denen Planeten entstehen. Diese Scheiben sind jedoch klein und weit von der Erde entfernt. Man braucht daher die LeistungsfÓ?higkeit von ALMA, um ihren Geheimnissen auf die Spur zu kommen.

Eine bestimmte Art von Scheiben, die man als Ó?bergangsscheiben (engl: transitional discs) bezeichnet, ÓÌberrascht durch die Abwesenheit von Staub in ihrem Zentrum, also in der Region unmittelbar um den Stern. Es gibt zwei ErklÓ?rungsversuche fÓÌr diese merkwÓÌrdigen LÓÌcken: Zum einen kÓÆnnten starke Sternwinde und intensive Strahlung das umgebende Material weggeblasen oder zerstÓÆrt haben [1], zum anderen kÓÆnnten massereiche junge Planeten bei ihrer Entstehung das Material auf ihrer Bahn um den Stern entfernt haben [2].

Die unvergleichliche Empfindlichkeit und AbbildungsschÓ?rfe von ALMA haben jetzt dem Team um den Astronomin Nienke van der Marel von der Sterrewacht Leiden in den Niederlanden ermÓÆglicht, die Verteilung von Gas und Staub in vier dieser Ó?bergangsscheiben besser als je zuvor abzubilden [3]. Das wiederum hat ihnen erstmals erlaubt, eine Entscheidung zwischen den beiden ErklÓ?rungsversuchen fÓÌr die StaublÓÌcken zu treffen.

Die neuen Bilder zeigen, dass es in den StaublÓÌcken eine signifikante Menge an Gas gibt [4]. Aber zur Ó?berraschung des Teams weist das Gas ebenfalls eine LÓÌcke auf, jedoch bis zu dreimal kleiner als die StaublÓÌcke.

Das lÓ?sst sich nur mit dem Szenario erklÓ?ren, bei dem frisch entstandene massive Planeten das Gas aus ihrer jeweiligen Umlaufbahn entfernt, jedoch die Staubpartikel weiter auÓ?en eingefangen haben [5].

ò??Schon frÓÌhere Beobachtungen haben die Anwesenheit von Gas innerhalb der StaublÓÌcken vermuten lassenò??, erklÓ?rt Nienke van der Marel. ò??Aber da ALMA die Materie der gesamten Scheibe in viel feinerem Detail zeigen kann als anderen Observatorien, konnten wir das Alternativszenario ausschlieÓ?en. Die tiefe LÓÌcke weist klar auf die Anwesenheit von Planeten mit mehreren Jupitermassen hin. Sie erzeugen diese Teilungen an den Stellen, wo sie durch die Scheibe pflÓÌgen.ò??

Erstaunlicherweise wurden diese Beobachtungen mit nur einem Zehntel des heutigen AuflÓÆsungsvermÓÆgens von ALMA gemacht, da sie durchgefÓÌhrt wurden, als die HÓ?lfte des Arrays auf dem Chajnantorplateau im Norden Chiles noch im Bau war.

Jetzt sind weitere Beobachtungen erforderlich, um zu sehen, ob auch andere Ó?bergangsscheiben auf das Planeten-Aufsammel-Szenario hindeuten. WÓ?hrend dessen haben die ALMA Beobachtungen schon jetzt den Astronomen wertvolle Einsichten in die komplexen Prozesse der Planeten-Entstehung geliefert.

ò??Alle Ó?bergangsscheiben mit groÓ?en StaublÓÌcken, die bisher untersucht worden sind, haben auch groÓ?e GaslÓÌcken. Daher kÓÆnnen wir jetzt mit ALMA herausfinden, wo und wann groÓ?e Gasplaneten in diesen Scheiben geboren werden. Dann kÓÆnnen wir diese Ergebnisse mit den Planetenbildungsmodellen vergleichenò??, erlÓ?utert Ewine von Dishoeck, ebenfalls von der Sterrewacht Leiden und dem Max-Planck-Institut fÓÌr extraterrestrische Physik in Garching [6]. ò??Der direkte Nachweis von Planeten ist fast in der Reichweite unserer heutigen Instrumente und die nÓ?chste Generation von Teleskopen, wie das European Extremely Large Telescope, werden in der Lage sein, viel weiter zu gehen. ALMA zeigt uns die Stellen, wo wir hinschauen mÓÌssen.ò??

Endnoten

[1] Der Prozess, der den Staub und das Gas von innen her leer fegt, wird als Photoevaporation bezeichnet.

[2] Solche Planeten sind schwierig direkt zu beobachten (eso1310) und frÓÌhere Studien im Millimeterwellenbereich (eso1325) haben kein scharfes Bild der inneren, planetenbildenden Bereiche geliefert, wo diese unterschiedlichen ErklÓ?rungsversuche auf die Probe gestellt werden kÓÆnnten. Andere Studien (eso0827) konnten nicht den Hauptanteil des Gases in diesen Scheiben messen.

[3] Die vier Objekte dieser Untersuchungen waren: SR 21, HD 135344B (auch als SAO 206462 bezeichnet), DoAr 44 und Oph IRS 48.

[4] Das Gas von Ó?bergangsscheiben besteht in erster Linie aus Wasserstoff und kann durch die Beobachtung von KohlenstoffmonoxidmolekÓÌlen (CO) nachgewiesen werden.

[5] Der Prozess der Staubfallen wurde bereits in einer frÓÌheren Pressemitteilung (eso1325) erlÓ?utert.

[6] Andere Beispiele sind die Ó?bergangsscheiben von HD 142527 (eso1301 und hier) und J1604-2130.

Weitere Informationen

Die hier prÓ?sentierten Forschungsergebnisse von N. van der Marel, et al. erscheinen im Dezember 2015 unter dem Titel ò??Resolved gas cavities in transitional disks inferred from CO isotopologs with ALMAò?? in der Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics

Die beteiligten Wissenschaftler sind N. van der Marel (Universiteit Leiden, Niederlande; Institute for Astronomy, University of Hawaii, Honolulu, USA), E. F. van Dishoeck (Universiteit Leiden, Niederlande; Max-Planck-Institut fÓÌr Extraterrestrische Physik, Garching), S. Bruderer (Max-Planck-Institut fÓÌr Extraterrestrische Physik, Garching), S. M. Andrews (Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, Massachusetts, USA), K. M. Pontoppidan (Space Telescope Science Institute, Baltimore, Maryland, USA), G. J. Herczeg (UniversitÓ?t Peking, Beijing, China), T. van Kempen (Universiteit Leiden, Niederlande) und A. Miotello (Universiteit Leiden, Niederlande).

Die EuropÓ?ische SÓÌdsternwarte (engl. European Southern Observatory, kurz ESO) ist die fÓÌhrende europÓ?ische Organisation fÓÌr astronomische Forschung und das wissenschaftlich produktivste Observatorium der Welt. Getragen wird die Organisation durch 16 LÓ?nder: Belgien, Brasilien, DÓ?nemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, GroÓ?britannien, Italien, die Niederlande, Ó?sterreich, Polen, Portugal, Spanien, Schweden, die Schweiz und die Tschechische Republik. Die ESO ermÓÆglicht astronomische Spitzenforschung, indem sie leistungsfÓ?hige bodengebundene Teleskope entwirft, konstruiert und betreibt. Auch bei der FÓÆrderung internationaler Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Astronomie spielt die Organisation eine maÓ?gebliche Rolle. Die ESO verfÓÌgt ÓÌber drei weltweit einzigartige Beobachtungsstandorte in Chile: La Silla, Paranal und Chajnantor. Auf dem Paranal betreibt die ESO mit dem Very Large Telescope (VLT) das weltweit leistungsfÓ?higste Observatorium fÓÌr Beobachtungen im Bereich des sichtbaren Lichts und zwei Teleskope fÓÌr Himmelsdurchmusterungen: VISTA, das grÓÆÓ?te Durchmusterungsteleskop der Welt, arbeitet im Infraroten, wÓ?hrend das VLT Survey Telescope (VST) fÓÌr Himmelsdurchmusterungen ausschlieÓ?lich im sichtbaren Licht konzipiert ist. Die ESO ist einer der Hauptpartner bei ALMA, dem grÓÆÓ?ten astronomischen Projekt ÓÌberhaupt. Auf dem Cerro Armazones unweit des Paranal errichtet die ESO zur Zeit das European Extremely Large Telescope (E-ELT) mit 39 Metern Durchmesser, das einmal das grÓÆÓ?te optische Teleskop der Welt werden wird.

Die Ó?bersetzungen von englischsprachigen ESO-Pressemitteilungen sind ein Service des ESO Science Outreach Network (ESON), eines internationalen Netzwerks fÓÌr astronomische Ó?ffentlichkeitsarbeit, in dem Wissenschaftler und Wissenschaftskommunikatoren aus allen ESO-MitgliedslÓ?ndern (und einigen weiteren Staaten) vertreten sind. Deutscher Knoten des Netzwerks ist das Haus der Astronomie in Heidelberg.

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Tel: 06221 528 226
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Dies ist eine Ó?bersetzung der ESO-Pressemitteilung eso1549.

Ó?ber die Pressemitteilung

Pressemitteilung Nr.:eso1549de-at
Science data:2016A&A...585A..58V

Bilder

KÓÌnstlerische Darstellung der Ó?bergangsscheibe um einen jungen Stern
KÓÌnstlerische Darstellung der Ó?bergangsscheibe um einen jungen Stern
Schematiische Darstellung der Ó?bergangsscheibe um einen jungen Stern
Schematiische Darstellung der Ó?bergangsscheibe um einen jungen Stern
ALMA-Aufnahme der Ó?bergangsscheibe um HD 135344B
ALMA-Aufnahme der Ó?bergangsscheibe um HD 135344B
ALMA-Aufnahme der Ó?bergangsscheibe um DoAr 44
ALMA-Aufnahme der Ó?bergangsscheibe um DoAr 44

Videos

Animation der Ó?bergangsscheibe um einen jungen Stern
Animation der Ó?bergangsscheibe um einen jungen Stern
Animation der Ó?bergangsscheibe um einen jungen Stern
Animation der Ó?bergangsscheibe um einen jungen Stern

Siehe auch