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Special Topic

ARTICLE: Das Foucault'sche Pendelexperiment
by Tom Müller
Vor 150 Jahren wies Léon Foucault in einem spektakulären Experiment die Erdrotation nach:

"Kommt und seht, wie sie sich dreht!"

Die Frage ob sich die Erde bewegt oder ob sie bewegungslos im Mittelpunkt des Universums steht, beschäftigte lange Zeit die Menschheit. Die in der Antike aufgekommene Polemik wurde erst mit den Entdeckungen von Kopernikus und Galilei zum Vorteil der Bewegungsbefürworter entschieden, und spätestens seit den Forschungen von Isaac Newton zweifelt wohl keiner mehr ernsthaft an der Tatsache, dass sich die Erde zum Einen um die Sonne bewegt und zum Anderen auch noch um ihre eigene Achse (Erdrotation) dreht. Doch trotz der schönen Theorie, die alle beobachtbaren Erscheinungen recht einfach erklärbar machte, fehlte es lange Zeit an einem einschlägigen physikalischen Beweis für die Erdrotation.

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Diesen experimentellen Nachweis lieferte der französischen Experimentalphysiker Jean Bernard Léon Foucault (1819 - 1868) im Februar 1851. In zahlreichen Laborversuchen war er zu überzeugenden Ergebnissen gekommen und so traute er sich am 3. Februar 1851 seine Entdeckung einem kleinen Kreis von Auserwählten im Pariser Observatorium preiszugeben. In der Einladung zu dieser Vorführung hieß es : ' Vous êtes invités à venir voir tourner la Terre: '. Foucault hatte im Vorführsaal ein knapp elf Meter langes Kabel installiert, an dessen Ende eine schwere Masse hing. Dieses Pendel war aus seiner Gleichgewichtsposition gezogen und mit einer Schnur festgebunden worden, die von eine daruntergestellte Kerze langsam durchgebrannt wurde. Somit wurde verhindert, dass dem Pendel gleich zu Beginn des Experiments störende Zusatzbewegungen übertragen wurden. Nachdem die Halteschnur durchgerissen war, vollzog das Pendel eine regelmäßige Hin- und Herbewegung.

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Hier nun kam die geniale Überlegung Foucaults ins Spiel : Dreht sich die Erde nämlich um ihre eigene Achse, so bewegt sie sich in den paar Sekunden in denen das Pendel einmal hin und herschwingt ein kleines Stück unter diesem hinweg, so dass sich das Pendel aufgrund seiner Trägheit (das ist die Kraft, die u.a. dafür verantwortlich ist, dass die Einkaufstüten auf dem Rücksitz des Wagens beim rasanten Kurvenfahren hin und her rutschen) leicht in die Gegenrichtung der Erdbewegung, also im Uhrzeigersinn, drehen muss. Um dies beobachten zu können, hatte Foucault die anfängliche Schwingungsrichtung des Pendels markiert. Und tatsächlich konnten die Zuschauer bereits nach einigen Minuten deutlich erkennen, wie sich das Pendel nach links verschoben hatte: Es war also wirklich möglich der Erde beim "Drehen" zuzusehen. Nach dem Erfolg dieser ersten Vorführung im kleinen Kreise wurde das Experiment im März 1851 öffentlich im Pariser Pantheon (mit einem 67 m langen Pendel) und anschließend an zahlreichen Orten der Erde wiederholt. Auch in Luxemburg kann man sich ein Foucault'sches Pendel anschauen, und zwar im Wissenschaftsgebäude des Centre Universitaire auf dem Limpertsberg.


About the Author - Tom Müller
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Tom is currently studying math at the Uni Trier
AAL member since 1996
Special interests: our solar system and science history in general





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Apr/May 2001 Das Foucault'sche Pendelexperiment
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