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DER STERN VON BETHLEHEM

Der Stern von Bethlehem

 

Martin Krause, November 2001

 

 

 

1)      Beobachtungsdaten

 

Um die Frage zu klÄren, ob der Stern von Bethlehem mit einem der bekannten astrophysikalischen PhÄnomene identifiziert werden kann, ist es zunÄchst nÆtig, sich Klarheit Ýber die Beobachtungsdaten zu verschaffen. Hilfreich wÄre dabei besonders: Beobachtungszeit(-en), HÄufigkeit der Erscheinung, Himmelsbereich, wo der Stern auftritt und die Dauer. Angaben darÝber findet man im MatthÄusevangelium [1] Kapitel 2:

MatthÄus 2,1-2: Als aber Jesus zu Bethlehem in JudÄa geboren war, in den Tagen des KÆnigs Herodes, siehe, da kamen Weise vom Morgenland nach Jerusalem, die sprachen: Wo ist der KÆnig der Juden? Denn wir haben seinen Stern im Morgenland gesehen und sind gekommen, ihm zu huldigen.

 

Beobachtungszeiten

Allgemein nimmt man heute an, das Jesus in den Jahren 7 – 4 vor der Zeitenwende geboren wurde. Die Regierungszeit des erwÄhnten Herodes endete 4 v. Chr.. Die erwÄhnten Weisen haben den Stern also etwa zu dieser Zeit gesehen. Auúer der Beobachtung in Vers 2 wird noch eine  weitere Beobachtung in Vers 9 geschildert. Nachdem die Weisen den Aufenthaltsort des Kindes - Bethlehem – erfahren und nach dort aufbrechen, sichten Sie den Stern erneut, und sind erfreut darÝber. Dies deutet darauf hin, daú Sie ihn zwischenzeitlich nicht sahen. Der Stern wurde also mindestens zweimal gesichtet, einmal vor ihrer Abreise in ihrem Heimatland, und einmal in Bethlehem selbst. Wie lange liegen diese Beobachtungen wohl auseinander?

 

Die Weisen [7] aus dem Morgenland

Um diese Frage zu beantworten, wÄre es hilfreich, zu erfahren, woher sie kamen. Ein sehr guter Kandidat fÝr ihr Herkunftsland ist Mesopotamien. Zur Zeit der Geburt Jesu, war das Zweistromland das Zentrum fÝr Astronomie (die Naturwissenschaft, die sich mit den PhÄnomenen des Himmels beschÄftigt), sowie Astrologie (der Versuch meist zukÝnftige Ereignisse in Bezug zu Geschehnissen am Himmel zu setzen) [2]. Die Astronomie Assyriens konnte zur Zeit Jesu bereits auf eine mehrtausendjÄhrige Tradition zurÝckblicken [2]; und war weltberÝhmt. Hinweise darauf finden sich sowohl bei dem Propheten Jesaia (ca. 740-680 v. Chr.) [3] als auch bei dem griechischen Historiker des ersten Jahrhunderts Diodor [4]. Auúerdem wurde diese Kultur stark von der jÝdischen Kultur beeinfluút. Etwa 500 Jahre bevor die Weisen sich auf den Weg nach Jerusalem begaben, waren die Israeliten in die Gefangenschaft nach Babylon verschleppt worden. Dies wird auch im Buch Daniel im alten Testament erwÄhnt. Nach dem biblischen Bericht kommt dieser Daniel um das Jahr 604 v. Chr. an den Hof Nebukadnezars nach Babylon. Dort stieg er bald zum Obervorsteher dieser Weisen auf [5], da er im Gegensatz zu diesen einen Traum des KÆnigs erraten und deuten konnte. Er stand den Weisen einige Jahrzehnte vor [6], obwohl es nicht Ýberliefert ist, daú er auf dem Gebiet der Astronomie/Astrologie tÄtig gewesen wÄre . Daniel ist nun einer der Propheten, der mit die deutlichste Messiaserwartungen verursacht hatte. Im Gegensatz zu anderen Propheten findet man bei ihm sogar ein Datum: (Daniel 9,25+26) 7+62 Wochen [8], nachdem der Beschluú gefaút wurde, Jerusalem wieder aufzubauen, soll ein Gesalbter (d.i. Messias) ausgerottet werden. Dieser Beschluss ist in Nehemia 2 nachzulesen, und wird auf das Jahr 445 v Chr. datiert. Die Weisen des Morgenlandes kÆnnten nun also, da ihnen das Buch Daniel bekannt war, und der Neuaufbau Jerusalems sich bestimmt auch bis zu ihnen herumsprach, ungefÄhr abschÄtzen, wann denn der Messias geboren werden wÝrde.

 

Weitere Bestimmung der Beobachtungszeiten

Wenn die Weisen von Mesopotamien kamen, brauchten Sie fÝr ihre Reise wohl einige Wochen bis Monate. Nach dem Bericht, war der Stern mindestens am Anfang und am Ende dieser Zeit zu sehen. Ein weiterer Hinweis kommt noch aus MatthÄus 2: Herodes lÄút allein auf der Basis des astronomischen Berichtes, alle Kinder in Bethlehem unter zwei Jahren umbringen. Dies kÆnnte darauf hindeuten, das die Beobachtungen sich schon Ýber diesen Zeitraum hinzogen, vielleicht aber auch, daú es verschiedene Meinungen unter den Weisen gab, welche ihrer Beobachtungen nun tatsÄchlich als Beginn des Zeichens zu werten waren (Es waren schlieúlich mehrere Weise).

 

Beobachtungsort

Der Stern muss von Babylon aus, und einige Monate danach von Jerusalem aus gut sichtbar gewesen sein. Das schrÄnkt den Himmelsraum ein wenig ein. Bessere EinschrÄnkungen kommen allerdings von der zweiten Beobachtung (MatthÄus 2,9). Der Stern fÝhrte sie von Jerusalem nach Bethlehem, das sÝdwÄrts von Jerusalem liegt. Betrachtet man den griechischen Text dieses Verses wÆrtlich, so erfÄhrt man, daú der Stern „als ein Gehender oben Ýber gestellt wurde, wo das Kind war“ (ýbersetzung des Autors). Das kÆnnte darauf hindeuten, daú der Stern vielleicht dann verblasste, als er Ýber dem Haus war, weil die Sonne aufging. Auf jeden Fall, deutet der Bericht darauf hin, das der Stern etwa senkrecht Ýber Jerusalem stand.

 

Helligkeit

Die Weisen hatten fÝr ihre Beobachtungen kein Fernrohr zur VerfÝgung, der Stern muú also mit bloúem Auge sichtbar gewesen sein. Andererseits waren diese Leute geÝbte Beobachter, so daú es sich nicht um das hellste Objekt des Himmels gehandelt haben muú. Darauf deutet auch die Tatsache hin, daú dieses Zeichen am Hof des KÆnigs Herodes Ýberhaupt keine Beachtung fand [9].

 

2)      ErklÄrungen

 

Die Kometentheorie

Eine genaue astrophysikalische Theorie Ýber die Natur des Sternes hat sich nicht Ýberliefert. Spekulationen darÝber gibt es bereits seit etwa 200 n. Chr.. Damals brachte Origines die Theorie auf daú es sich wohl um einen Kometen gehandelt haben kÆnnte. Das Wort Komet kommt aus dem Griechischen und bedeutet „behaart“. Der Name bezieht sich auf den Schweif des Kometen. Es handelt sich um Brocken aus Eis und Fels von etwa 1-100 km Durchmesser. Wenn sich Kometen der Sonne nÄhern, verdampfen sie teilweise und bilden eine kugelfÆrmige Gaszone namens Koma. Der Sonnenwind kann diese Koma zur sonnenabgewandten Seite hin wegblasen, womit sich der Schweif bildet. Kometen reflektieren das Sonnenlicht. Sie kÆnnen Ýber Monate hinweg sichtbar sein, und auch zwischendurch verschwinden, wenn sie hinter der Sonne durchgehen. Kometen verlieren bei jeder SonnenannÄherung einen groúen Teil ihrer Masse, weswegen sie sich nach einigen SonnenumlÄufen, die in der Regel mehrere hundert Jahre betragen, auflÆsen. Es kann gut sein, daú ein Komet, der vor 2000 Jahren in ErdnÄhe war, sich bereits aufgelÆst hat, oder aus dem Sonnensystem verschwunden ist. Von den bekannten hellen Kometen war keiner zur fraglichen Zeit Ýber Jerusalem zu sehen, auch der Halley´sche nicht, der ein paar Jahre zu frÝh da war.

Ein Problem der Kometentheorie ist, daú Kometen allgemein eher als UnglÝcksboten angesehen wurden, und nicht mit der Geburt eines KÆnigs in Verbindung standen.

 

Planetenkonjunktion

Anfang des 17. Jahrhunderts beobachtete Johannes Kepler drei Konjunktion von Jupiter und Saturn innerhalb einiger Monate. Dabei kommen sich die Planeten Jupiter und Saturn scheinbar sehr nahe am Himmel, sind aber immer noch mit bloúem Auge leicht zu unterscheiden. Kepler berechnete, daú eine Dreifachkonjunktion von Jupiter und Saturn auch im Jahr 7 v. Chr. stattfand. Und brachte den Weihnachtsstern damit in Verbindung. Die Planetenkonjunktion ist gut nachvollziehbar, und erfÝllt einige EinschrÄnkungen des Beobachtungsberichtes. Die groúen Planeten wurden von den Babyloniern beobachtet, Jupiter stets mit dem KÆnig in Verbindung gebracht. Es war ein Zeichen, das von den Weisen routinemÄúig registriert wurde, von Nichteingeweihten aber sehr wohl unbemerkt bleiben konnte. Die Konjunktion der Planeten fand am 29.5., 3.10. und 5.12. statt [11], genug Zeit also, um zwischen zweien dieser Termine von Mesopotamien nach Israel zu gelangen. Die Planetenkonjunktion fand im Sternbild Fische statt, das, nach einigen Autoren, in Babylonien auch fÝr Israel stand. Diese Ansicht klingt plausibel, wird in der Literatur allerdings auch bestritten. Eine weiter MÆglichkeit ist, daú diese Planetenkonstellation durch das Zodiakallicht [11] ergÄnzt wurde. Diese Leuchterscheinung ist besonders in äquatornÄhe vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang zu sehen. Es handelt sich dabei um eine Reflektion des Sonnenlichtes an einer scheibenfÆrmigen Staubverteilung, die mit der Ebene unseres Sonnensystems korrespondiert. Die Leuchterscheinung ist in etwa dreieckig, mit der flachen Seite zur Erde. Die Weisen kÆnnten die Konjunktion Ýber dem Haus mit dem kegelfÆrmig daraufscheinenden Zodiakallicht gesehen haben.

Ein Nachteil dieser Theorie ist, daú immer nur von einem Stern berichtet wird.

 

Supernova

Die Explosion eines massereichen Sternes am Ende seines Lebens bezeichnet man als Supernova. Kepler beobachtete eine solche kurz nachdem er die Dreifachkonjunktion beobachtete. Das plÆtzliche Auftreten des Sterns auf dem Weg nach Bethlehem kÆnnte fÝr diese Theorie sprechen. Eine faszinierende Eigenschaft dieser Theorie ist, daú sie gut mit einigen Aussagen prophetischer BÝcher der Bibel zu vereinbaren ist. Dr. Werner Pappke [10] nimmt diese Supernova im Sternbild Jugfrau an. Er bringt diesen Ort mit der berÝhmten Jesaiaprophetie (Jesaia 7,14, „Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden...“) und der Vision der Frau in der Johannesoffenbarung (Offenbarung 12,1+2) zusammen. Diese Vision, eine Frau mit Sonne, Mond und 12 Sternen, identifiziert er mit der babylonischen Version des Sternbildes Jungfrau: Erua. Nimmt man an, daú die Supernova im Schoú der Sternbild- Jungfrau stattgefunden hat, mit dem angenommenen Sonnen- und Mondstand aus der Johannesoffenbarung, so lÄút sich der Termin der Weisen mit dem Jesusknaben auf September 2 v. Chr. feststellen. Dies ist leider etwas spÄt, wenn die Historie Ýber Herodes Tod im Jahre 4 v. Chr. stimmt. Ein weiteres Problem ist, daú die Supernova von anderen ebenfalls hÄtte beobachtet, und aufgezeichnet werden kÆnnen. Solche Aufzeichnungen existieren nicht, obwohl Supernovae aus dem Altertum sehr wohl Ýberliefert sind. Wegen ihrer Helligkeit hÄtte sie ebenfalls am Hof des Herodes bemerkt werden kÆnnen. (Allerdings ist hier einschrÄnkend hinzuzufÝgen, daú den Juden die Zukunftsvorhersage an Hand der Sterne durch ihren Gott verboten war, siehe z.B. [3]. ) Eine Supernova hinterlaút einen ýberrest, eine expandierende Gasblase und manchmal einen Pulsar. Aus diesen Resten ist das Datum der Supernovaexplosion eindeutig zu ermitteln. Solch ein Rest mÝsste heute noch zu sehen sein, was ein starkes Argument gegen diese Theorie ist. Auch kommt eine Supernova nicht wiederholt vor, mit Pausen von einigen Monaten.

 

 

 

Fazit

Alle drei gÄngigen Theorien haben Vor- und Nachteile. Es besteht daher keine allgemeine ýbereinkunft Ýber die Natur des Sternes. Wenn man die Herkunft der Sternkundigen in Babylonien sieht, wofÝr ich einige Anhaltspunkte sehe, so, finde ich, wird die ErklÄrung durch Dreifachkonjunktion attraktiver, da es sich dabei um die ganz normalen Beobachtungsobjekte handelt, die diese Leute immer beobachteten. Nicht unerwÄhnt bleiben soll allerdings, daú es auch viele andere ErklÄrungsversuche gegeben hat, die von einer UFO Theorie bis zu einem Wunder Gottes reichen, aber meiner Meinung nach nicht so viel Anerkennung gefunden haben, wie die oben beschriebenen AnsÄtze.

 

 

3) Literatur & Anmerkungen

 

[1] Alle Bibelstellen aus der revidierten Elberfelder ýbersetzung, falls nicht anders angegeben

[2] siehe: Stefan M. Maul, „Sonnenfinsternisse in Assyrien“ in Sterne und Weltraum 9/2000

[3] Jesaia 47,13; hier wird Ýbrigens speziell die Vorhersage bei Neumond angesprochen, die fÝr den KÆnig ganz besonders interessant war: Je geringer der Abstand des Neumonds von der Ekliptik, desto hÆher die Wahrscheinlichkeit fÝr eine Sonnenfinsternis. Eine Sonnenfinsternis wurde jedoch als Omen fÝr ein baldiges Ableben des KÆnigs gesehen.

[4] „Um im Dienste der GÆtter zu stehen, studieren sie die ganze Zeit ihres Lebens, wobei sie den grÆúten Ruf im Bereich der Sternkunde haben.“ Diodor, BibliopthÄkÄ, nach [2].

[5] siehe Daniel 2,48

[6] Daniel war wohl mehr als 70 Jahre in Babylon, siehe Daniel 9,2ff

[7] Weise ist die ýbertragung des griechischen Wortes Magoi, welches die Griechen selbst aus dem Persischen entlehnten. Es bedeutet insbesondere: Astrologen, Astronomen und Priester oder Zauberer, also genau das Spektrum, das der babylonische Weise beherrschte.

[8] Die angesprochenen Wochen bezeichnen in diesem Zusammenhang Zeitabschnitte von 7 Jahren.

[9] MatthÄus 2,3

[10] Dr. Papke online, Dr. Papke: Das Zeichen des Messias

[11] Heinz Neckel in: Sterne und Weltraum 1/2001, Seite 6